Schnelltest (Bild: shutterstock.com/Von nitpicker)

Der Inzidenzwert ist eine Farce

Kritik an Corona-Politik nimmt zu

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Dr. Dirk Spaniel hat die Lockdown-Politik und die geplante „Bundes-Notbremse“ scharf kritisiert. „Wir behandeln Laborwerte, aber keine Corona-Kranken“, sagte Dirk Spaniel (AfD). Der Inzidenzwert sei Augenwischerei und tauge nicht länger als Vorwand, um das Grundgesetz weiter mit Füßen zu treten.

Von Steffen Richter

Hintergrund für die Anschuldigung ist ein uneinheitliches und äußerst fragwürdiges Testverfahren, das reihenweise Infizierte aber symptomfreie Personen positiv testet, von denen keine Ansteckungsgefahr für andere Menschen ausgeht. Wenn man nur wolle, könne man jeden positiv testen, der einmal mit dem Corona-Virus Kontakt hatte, so Spaniel.

Die Funktionsweise des PCR-Tests lasse es zu, dass es in der Interpretation der jeweiligen Labore liege, ob ein Testergebnis positiv oder negativ ausfalle.

So funktioniert der PCR-Test:

Der PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) basiert auf dem CT-Wert (cycle threshold, zu Deutsch: Zyklusschwelle). Das per Abstrich gewonnene Genmaterial wird chemisch verdoppelt und analysiert. Reichen wenige Durchgänge beziehungsweise Zyklen, um in der Probe auf Genmaterial des Corona-Virus zu stoßen, ist der CT-Wert gering und die Virenlast der getesteten Person hoch. Aber je weniger Virus-Erbgut das Teststäbchen in das Plastikröhrchen befördert, umso mehr Zyklen sind notwendig, um dieses nachzuweisen. Der CT-Wert des PCR-Tests ist dann sehr hoch.

Bei über 30 Wiederholungen (CT-Wert 30) sind über 50 Prozent der Tests positiv. Der Erfinder der PCR-Tests sagt selbst, dass die Tests ab 35 Wiederholungen keine Aussage mehr treffen können. Anders ausgedrückt: Er erfasst symptomfrei infizierte Personen, deren ausgeatmete Aerosolwolken selbst in geschlossenen Räumen eine zu vernachlässigend geringe Virenlast für ihre Mitmenschen bedeuten. Der Inzidenzwert könne auf diese Weise künstlich in die Höhe getrieben werden, etwa um die verheerende Lockdown-Politik weiter zu rechtfertigen.

Klarer Fokus auf schwer erkrankte Corona-Patienten

„Relevant sind nicht die PCR-Tests und die Inzidenzwerte, sondern die Zahl der aktuell schwer Erkrankten und der belegten Intensivbetten“, stellt Spaniel klar – eine Sichtweise, die inzwischen immer mehr Wissenschaftler äußern:

Der Inzidenzwert sage nichts über die Pandemie-Lage aus, sagte der Epidemiologe Gérard Krause am Dienstag in einer Video-Schalte des Science Media Center (SMC). „Wenn man gezwungen ist, sich auf nur einen Messwert zu beschränken – und das scheint so zu sein –, dann wäre die Zahl der Neuaufnahmen auf Intensivstationen das, was der Situation am ehesten gerecht wird.“

Da inzwischen bei jeder Gelegenheit und besonders an Schulen täglich getestet werde, sei der Fokus auf tatsächlich schwer erkrankte Corona-Patienten der einzig brauchbare Weg, um das Virusgeschehen klar beurteilen zu können, lautet der wissenschaftliche Konsens jenseits des Bundestags. Die AfD wird daher den Druck auf die Regierung erhöhen und auf sinnvolle und bundeseinheitliche Regelungen in den Laboren drängen sowie den Inzidenzwert insgesamt in Frage stellen. „Es sei höchste Zeit hier für klare Verhältnisse zu sorgen, und diese auch zu kommunizieren. Im übrigen hat die Bewertung einer Testprozedur nichts mit Medizin, sondern mit naturwissenschaftlichem Kenntnissen und Erfahrungen zu tun.“, sagte Spaniel.

 

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