Auf in die nächste Pleitewelle! (Foto:Imago/Peters)

Die Zerstörung der Gastronomie ist in vollem Gange

Seit gestern darf in Rheinland-Pfalz die Außengastronomie öffnen, doch von diesem “Angebot” macht – wie erwartet – nur ein geringer Teil der Wirte Gebrauch. Bürokratische Exzesse, vor allem aber völlig sinnfreie Schikanen von Schnelltest-Vorlage bis zur Reservierungspflicht machen für Gäste und Betriebe ein wirtschaftliches Öffnen unmöglich – vor allem, dass trotz negativem Testnachweis weiterhin Kontaktbeschränkungen, Personalienerfassung und Maskenpflicht herrschen, machen auch dem Gutgläubigsten so langsam klar, dass die Politik die Gastronomie offenbar mutwillig und ohne jede Logik vernichten will.

In RLP machten unzählige Gastronomen in den sozialen Netzen ihrem Frust Luft. Insbesondere beklagten sie neben den widersinnigen, willkürlichen und logikfernen Vorschriften, dass sie von den jeweiligen Spontanentscheidungen der Politik – so wie alle anderen Bürger auch – stets nur aus den Medien erfahren, nicht etwa von speziellen Task-Forces oder Informationsstellen der Behörden. Was genau erlaubt ist, wie die Umsetzung erfolgen soll und vor allem wie konkret die Kontrollmaßnahmen personell und technisch durchgeführt werden sollen, bleibt völlig unklar. Sie wissen nicht, was sie dürfen und wie sie das Geltende ihren Gästen überhaupt kommunizieren sollen. Kein Wunder, dass da manchen der Kragen platzt, die einsehen müssen, dass diese “Öffnungen” in Wahrheit keinen Unterschied zu einer Lockdownfortsetzung bedeuten – so wie dieser Kaiserslauterer Gastronom:

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(Screenshot:Facebook)

Unterdessen haben die Corona-Maßnahmen haben in der Branche “volle Erfolge” gezeitigt: Die Umsätze im deutschen Gastgewerbe sind seit Ausbruch der Corona-Pandemie um fast die Hälfte zurückgegangen. Insgesamt lag der Gastgewerbeumsatz im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 real um 47,1 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, teilte das Statistische Bundesamt gestern am Montag mit. Seit Ausbruch der Pandemie gab es noch keinen Monat, in dem die Umsätze im Gastgewerbe real auch nur Ansatzweise das Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats erreicht hätten. Besonders hoch waren die Einbrüche in den Lockdown-Monaten April und Dezember mit einem Minus von 74,7 Prozent bzw. 71,1 Prozent. In dieser Zeit waren die Gaststätten bis auf Abhol- und Lieferangebote geschlossen, Hotels durften allenfalls Geschäftsreisende beherbergen.

Und nicht einmal die – damals im Vergleich zu den jetzigen, nur regionalen und minimalen Außen-“Öffnungen” weitreichenden – Lockerungen der Pandemie-Beschränkungen während der Sommermonate, also zwischen Mai und November, hatten den Wirten eine echte Erholung gebracht: Im August etwa, dem für das Gastgewerbe umsatzstärksten Monat des vergangenen Jahres, wurde immer noch über 20,5 Prozent weniger umgesetzt als im August 2019. Dabei trafen die Umsatzeinbußen die einzelnen Bereiche in Gastronomie und Beherbergung unterschiedlich stark: In der Beherbergung fiel der Umsatzverlust in diesem Zeitraum mit Minus 54,8 Prozent besonders hoch aus. Insgesamt gingen in der Gastronomie gingen die Umsätze von März 2020 bis Januar 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42,7 Prozent zurück. Mit den Zahlen ging natürlich auch ein gewaltiger Kahlschlag in den Beschäftigtenzahlen einher: Um rund ein Drittel sanken diese – trotz weitläufige Kurzarbeit in den Betrieben. (DM)

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