The Great Reset (Bild: shutterstock.com/Von Wetzkaz Graphics)

Der Totalitarismus aus Davos: Was ist die Agenda des Great Reset?

Die Agenda des Great Reset ist eine Bedrohung für die Grundrechte, die Demokratie und die Soziale Marktwirtschaft. Sie ist in sich totalitär und freiheitsfeindlich. Wir müssen die Bürger darüber aufklären und ihre Umsetzung mit allen demokratischen Mitteln verhindern.

-von Beatrix von Storch und zuerst erschienen bei “Die Freie Welt”-

Alljährlich treffen sich die Vertreter der Großkonzerne, der Finanzindustrie und der Politik. Der Vorsitzende des Weltwirtschaftsforum Klaus Schwab hat in seinem Buch „Covid-19: Der große Umbruch“ (Im Englischen: „Great Reset“) eine umfassende Agenda für einen „beschleunigten Systemwechsel“ im Zeichen der Corona-Krise vorgestellt.

Ohne Zweifel reflektiert seine Sichtweise Debatten des Weltwirtschaftsforums und gibt eben Ziele wieder, die von großen Teilen der Politik und der Wirtschaftselite geteilt werden. Diese Ideen sind eine Gefahr für unsere Freiheit und unsere demokratische Ordnung. Deshalb habe ich diese Agenda für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst. Jeder Bürger sollte sie kennen.

Die Pandemie als günstige Gelegenheit für den großen Umbruch

Für den Leser, der an das Mantra von der Gefährlichkeit der Corona-Pandemie gewöhnt ist, überraschend, verkündet der Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums mit erstaunlicher Offenheit, dass die direkten Folgen und Gefahren der Pandemie eher zu vernachlässigen sind:

„Global gesehen ist die Coronakrise, wenn man den Prozentsatz der betroffenen Weltbevölkerung betrachtet, eine der am wenigsten tödlichen Pandemien, die die Welt in den letzten 2000 Jahren erlebt hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Folgen von Covid-19 in Bezug auf Gesundheit und Mortalität im Vergleich zu früheren Pandemien relativ gering sein.“

Die Pandemie biete aber eine Chance durchzusetzen, was ohnehin auf der Agenda von Politik und Wirtschaftselite steht. Sie stelle ein seltenes und enges Zeitfenster zum „Umdenken, Neuerfinden und Neustarten der Welt“ dar. Schwab erklärt:

„Ein Neustart ist eine ehrgeizige Aufgabe, vielleicht zu ehrgeizig, aber wir haben keine andere Wahl, als unser Bestes zu geben, um diese Aufgabe zu bewältigen.“

Die großen ideologischen Klammern des Great Reset sind: „Klima-Wandel, Wirtschaftsreformen, Geschlechtergleichheit und LGBTQ-Recht.“ Zusammengefasst: Globale Konzern-Herrschaft und neomarxistische Kulturrevolution.

Globale Staatswirtschaft statt nationale Demokratie

Schwab stellt fest, dass „die drei Begriffe der wirtschaftlichen Globalisierung, der politischen Demokratie und des Nationalstaates miteinander unvereinbar sind.“ Er sieht das „Risiko“, dass „eine Wiederbelebung der Nationalstaaten allmählich zu einem wesentlich stärkeren Nationalismus führt.“ Um diesem „Risiko“ zu begegnen, fordert Schwab eine „globale Ordnungspolitik“. Ziel dieser globalen Ordnungspolitik ist ein internationales Klimaregime, dass die Wirtschaft lenkt und in die Unternehmensführung eingreift.

Er schreibt: „In allen Branchen und allen Ländern werden sich Unternehmensleiter in verschiedenem Ausmaß an ein stärkeres staatliches Eingreifen gewöhnen müssen.“

Der Schlüssel, um privates Kapital in neue Quellen mit naturverträglichem, ökonomischem Wert zu schleusen liege darin, „wichtige politische Hebel und öffentliche Fördermittel im Rahmen eines umfassenderen wirtschaftlichen Umbruchs auf andere Bereiche zu verlagern.“

Das heißt, an Stelle der nationalen Demokratie und der Marktwirtschaft soll ein globales Wirtschaftsregime treten, dass mit politischen Hebeln und Subventionen die Wirtschaft lenkt.

ESG-Kriterien: Unternehmen auf Gender- und Klimakurs zwingen

Dazu gehört die Durchsetzung von ESG-Kriterien. ESG steht für Umwelt- und Sozial-Governance. Gefördert werden soll der „Aktivismus von Mitarbeitern“ für „Umweltfragen“ und „Inklusivitätsbelange“. Das heißt, die Klima- Gender- und Multikulti-Ideologie soll zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden.

Dazu gehört auch die „Lieferketten-Verantwortung“. Das heißt, das Unternehmen soll nicht nur darauf verpflichtet werden, diese Kriterien im eigenen Unternehmen durchzusetzen, sondern nur noch mit anderen Unternehmen Verträge zu schließen, die sich selbst an diese Kriterien halten.

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Der Erfolg eines Unternehmens werde laut Schwab in Zukunft vom „ideellen Firmenwert“ abhängig, vom „Guten Willen“ des Unternehmens. Es wird auch deutlich, was den Unternehmen drohen soll, die diesen „guten Willen“ nicht zeigen und sich weigern Gender-, Diversity- und Klimaideologie mitzutragen. Unternehmen, die nicht über ESG-Strategien verfügen, wird damit bedroht, ihre „Vermögenswerte zu zerstören“.

Das Bündnis der Wirtschaftselite mit linksradikalen Aktivisten

Zentral in der Strategie dieses von Schwab so genannten „Stakeholder-Kapitalismus“ ist das Bündnis zwischen Finanzelite und militanten linksradikalen Aktivisten. Schwab nennt sie „aktivistische Investoren“ und „Sozialaktivisten“.

Die „junge Generation“ sei ein „entschlossener Vorreiter des sozialen Wandels. Es bestehen also nur wenige Zweifel, dass sie ein Katalysator des Wandels und eine entscheidende Quelle für den großen Umbruch sein wird.“

Eine zentrale Rolle weist Schwab dabei der marxistischen Black Lives Matter-Bewegung zu. Schwab nennt die Unruhen und Plünderungen der Black Lives Matter-Bewegung einen „Volksaufstand.“ Seine Hoffnung setzt er darauf, dass sie zu einer breiten politischen Bewegung wird. Er sieht Anzeichen dafür, dass „sie sich breiter aufstellt und nicht auf rassenspezifische Probleme beschränken wird.“

Einschüchterung durch Straßenterror und Finanzmacht

Er entwickelt sehr konkrete Vorstellungen wie die Arbeitsteilung zwischen den „Aktivisten“ und den Investoren aussehen soll:

„Stellen wir uns zur Veranschaulichung nur einem folgende Situation vor: Eine Gruppe grüner Aktivisten könnte vor einem Kohlekraftwerk demonstrieren, um eine strikte Durchsetzung der Umweltschutzbestimmungen zu fordern, während eine Gruppe von Investoren im Sitzungssaal dasselbe tut, indem sie dem Werk den Zugang zum Kapital entzieht.“

Missliebige Unternehmen sollen also in die Zange genommen werden. Während linke Aktivisten den Betriebsablauf stören und das Unternehmen boykottieren, sabotieren und bedrohen, nutzt die Finanzindustrie ihre Marktmacht, um die unliebsamen Unternehmen finanziell auszubluten. Das sind also die zwei Säulen von Schwabs „Great Reset“: Die Kombination von Straßenterror und Finanzmacht.

„Digitale Transformation“: Big Tech und Social Distancing zerstören den Mittelstand

Schwab nennt die Pandemie eine „Beschleunigung der digitalen Transformation.“ Er erklärt die „Social Distancing-Maßnahmen würden auch „nach Abklingen der Pandemie fortbestehen.“ Dem „Social Distancing“ werde ein „Economic distancing“ folgen:

„Der gegenwärtige Druck, die kontaktlose Wirtschaft, egal wie, voranzutreiben, und die sich daraus ergebende Bereitschaft der Regulierungsbehörden, sie zu beschleunigen, bedeutet, dass es keine Tabus mehr gibt.“

Er setzt darauf, dass „viele der technischen Verhaltensweisen, die wir während des Lockdowns annehmen mussten, sich einfach durch die Gewöhnung weniger fremd anfühlen werden.“

Um dauerhaft die Abstandsregeln einzuhalten, sollen Arbeitnehmer in „Lagerhäusern, Supermärkten und Krankenhäusern“ durch Roboter ersetzt werden. Bis zum Jahr 2035 könnten dadurch 85 % der Arbeitsplätze in Restaurants, 75% im Einzelhandel und 59 % in der Unterhaltungsbranche wegrationalisiert werden.

Die Automatisierung und Digitalisierung dieser Bereiche sei aus „Gründen der Hygiene und Sauberkeit eine Notwendigkeit.“

An die Stelle der Restaurants und kleinen Geschäfte sollen die großen Online-Konzerne und E-Commerce treten, auf die Schwab ein regelrechtes Loblied singt. Der Mittelstand soll weichen, damit Big Tech seinen Platz einnehmen kann. Freizeit, Kultur, Handel, Unterhaltung, Information, Kommunikation, Nahrungsmittel, Kleidung, Möbel, Transport, Verkehr, alles, liegt dann in den Händen von vier oder fünf globalen Konzernen.

Von Covid-19 zum globalen Überwachungsstaat

In Schwabs Ausführungen nimmt auch ein andere Gefahr im Zuge der Covid-19-Hysterie deutliche Züge an, die des globalen Überwachungsstaates. Schwab schreibt:

„Heute gibt es weltweit 5,2 Milliarden Smartphones, von denen jedes das Potential hat, bei der Identifizierung zu helfen, wer infiziert ist, wo er sich aufhält und häufig auch, von wem er angesteckt wurde.“ Schwab nennt das eine „einzigartige Gelegenheit.“

Die Tendenz den Gesundheitszustand der Arbeitnehmer zu überwachen, werde auch nach Ende der Corona-Krise durch die Angst vor möglichen Pandemien an Bedeutung gewinnen:

„Sobald die Corona-Krise abklingt und die Menschen wieder anfangen, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, werden die Unternehmen zu einer stärkeren Überwachung übergehen. Wohl oder übel werden die Unternehmen beobachten und manchmal auch aufzeichnen, was ihre Belegschaft tut.“

Der Lockdown als Generalprobe für das neue Klima-Regime

Die Covid-19-Pandemie schaffe die Chance Verhaltensänderungen durchzusetzen, die auch nach der Krisen andauern. Dazu gehört etwa der Konsumverzicht im Hinblick auf die globale Klimapolitik:

„Unser Konsumverhalten hat sich während der Lockdowns dramatisch verändert, da wir gezwungen waren, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, und uns keine andere Wahl blieb, als ein „grünes Leben“ zu wählen. Vielleicht hält das ja und spornt uns an, alles, was wir nicht wirklich brauchen, wegzulassen, und einen positiven Kreislauf zugunsten der Umwelt in Gang zu setzen.“

Dennoch ist er über das Ergebnis der Lockdowns enttäuscht, da es noch nicht weitreichend genug ist. Die globale Wirtschaftskrise habe zu einem Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen von 8 % geführt. Für Schwab ist das noch lange nicht genug:

„Auch wenn diese Zahl der größten jährlichen Minderung seit Beginn der Aufzeichnungen entsprechen würde, ist sie angesichts der Dimension des Problems immer noch verschwindend gering.“

Das heißt, im Namen der globalen Klimapolitik werden die Bürger zu Opfern aufgefordert werden, die die der Corona-Krise noch weit übersteigen werden.

Die totalitäre Vision von Davos

Fassen wir zusammen, was unter dem „großen Neustart“ zu verstehen ist:

  • Oberstes Ziel soll sein, unter dem Schlagwort „Weltordnungspolitik“ ein globales Wirtschaftsregime zu errichten, das die nationalen Demokratien ablösen soll. Die Marktwirtschaft soll durch eine gelenkte Wirtschaft ersetzt werden.
  • Die Unternehmen selbst sollen die Verantwortung gegenüber den Privateigentümern verlieren und stattdessen durch den Druck der Finanzindustrie und aggressive linke Aktivisten dazu gezwungen werden klima- und genderpolitische Vorgaben zu erfüllen. Unternehmen, die dem nicht folgen, werden in den Ruin getrieben.
  • Die Kooperation zwischen Finanzmacht und linksextremen Aktivisten dient der Einschüchterung der politischen Gegner und von Unternehmen, die keinen „guten Willen“ zeigen.
  • Abstandsregeln und „Soczial Distancing“ sollen auch nach der Krise beibehalten werden. Das führt zu einer Zerstörung der Mittelstandes, der Gastronomie, des Einzelhandels und der Unterhaltungswirtschaft. An ihre Stelle sollen die großen Tech-Konzerne mit ihrem Online-Handel treten.
  • Mit den neuen Mitteln der digitalen Überwachung und unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes sollen Arbeitnehmer kontrolliert und ihr Verhalten aufgezeichnet werden.
  • Der durch den Lockdown erzwungene Konsumverzicht breiter Schichten der Bevölkerung soll beibehalten und sogar noch drastischer werden, um die globalen Klimaziele zu erreichen.

Diese Agenda ist eine Bedrohung für die Grundrechte, die Demokratie und die Soziale Marktwirtschaft. Sie ist in sich totalitär und freiheitsfeindlich. Wir müssen die Bürger darüber aufklären und ihre Umsetzung mit allen demokratischen Mitteln verhindern.

 

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