Berlin – Während Gesundheitsämter, Ärzte und Politiker noch Szenarien zum Umgang mit dem neuen Coronavirus entwerfen und die Bevölkerung beruhigen wollten, sah ausgerechnet Berlins SPD-Innenminister Andreas Geisel die Gelegenheit gekommen, sich an autoritären Maßnahmen der Bevölkerungseinsperrung nach chinesischem Vorbild zu berauschen – und denkt schon laut über eine „Abriegelung“ der Bundeshauptstadt nach.
Anscheinend kann es Geisel gar nicht erwarten, mit Notstandsvollmachten und der absoluten Macht autoritärer Polit-Kommissare endlich ganze Stadtbezirke einzusperren und sich als großer Krisen-Interventionist zu profilieren. Bei seinem Koalitionspartner fallen seine Visionen bestimmt auf fruchtbaren Boden – bei der Linken versteht man sich bekanntlich aufs Einsperren von Millionen Menschen, vor allem in Berlin. Da hat man Erfahrung. Lustig bei einem Minister, der nicht mal einzelne Straßen gegen linksradikale Briganten oder kriminelle Araberclans verteidigen kann.
Ärzte und Experten wiesen Geisels Planspiele sofort als Panikmache und Übertreibung zurück, so dass dieser noch gestern nachmittag wieder zurückruderte. Er habe, so Geisel laut „Welt„, nur eine „Variante“ durchgespielt, die Stadt oder Teile davon unter Schutzmaßnahmen zu stellen– ähnlich wie dies derzeit einige Kommunen in Norditalien tun. „Ob und in welchem Ausmaß eine solch drastische Maßnahme überhaupt umsetzbar ist, ist jedoch offen“, so der Innensenator.